Pedelec-Unfälle enden häufiger tödlich als bei Rädern ohne Hilfsmotor
(2569 x gelesen) im VersicherungPedelec-Unfälle enden häufiger tödlich als bei Rädern ohne Hilfsmotor
Den nachfolgenden Artikel habe ich bei Pfefferminzia, dem Multimedium für Versicherungsprofis aus Hamburg, entdeckt - veröffentlicht am 07.07.2022 von Lorenz Klein. Ich bedanke mich bei Pfefferminzia den Beitrag inhaltlich verwenden zu dürfen.
In Deutschland kommt es zu immer mehr Unfällen mit Pedelecs, umgangssprachlich häufig auch als E-Bike bezeichnet. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden meldete, ist die Zahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschaden seit 2014 stark gestiegen – von anfänglich 2.245 auf 17.285 im Jahr 2021. Eine ähnliche Entwicklung findet sich auch bei den getöteten Fahrern: 2021 kamen 131 Menschen auf einem Pedelec ums Leben, 2014 waren es noch 39 Frauen, Männer und Kinder.
Zugleich zeigt sich, dass Pedelec-Unfälle tendenziell schwerwiegendere Folgen haben als es bei verunglückten Radlern, die ohne Hilfsmotor unterwegs sind, der Fall ist. Ein Grund hierfür ist laut der Experten, dass Pedelecs vor allem bei älteren Menschen beliebt sind – wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass ein Sturz für den Betroffenen gravierender, mitunter auch tödlich, endet.
Unfallopfer zunehmend jünger
Konkret besagen die Unfallzahlen, dass von den 131 tödlich verunglückten E-Radlerinnen und -Radlern fast 70 Prozent älter als 65 Jahre waren. Doch angesichts des E-Bike-Booms, der sich durch alle Altersgruppen zieht, nimmt auch die Zahl der jüngeren Verletzten zu: So war 2014 lediglich jeder neunte Mensch, der mit einem Pedelec verunglückte, jünger als 45 Jahre. 2021 traf dies bereits auf rund jedes vierte Unfallopfer zu.
Dass immer mehr Menschen das Fahrrad mit Elektromotor für sich entdecken, zeigt sich auch daran, dass sich die Anzahl der Pedelec-Unfälle mit Personenschaden binnen acht Jahren fast verachtfacht hat – von rund 2.200 auf 17.300. Schlichtweg, weil es mehr akkubetriebene Rädern auf den Straßen gibt.
E-Scooter und Alkoholkonsum vertragen sich nicht
Ein ebenfalls relativ neues Phänomen auf städtischen Verkehrswegen stellen die E-Scooter dar: Die Tretroller mit Elektroantrieb stoßen vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf Interesse – was sich wiederum in den Unfallzahlen wiederspiegelt: Im Durchschnitt waren die Menschen 31 Jahre alt, wenn sie sich 2021 auf einem E-Scooter verletzten (4.882) oder gar in fünf Fällen tödlich verunglückten.
Ein Problem ist hier, dass die E-Roller oft von Jugendlichen am Wochenende – nicht selten unter Alkoholeinfluss, ohne Helm (was erlaubt ist) und verbotenerweise gerne mal mit einer weiteren Person auf der Tretfläche – genutzt werden. Der häufigste Grund für einen Unfall lautet gemäß Statistischen Bundesamts dann auch Fahren unter Alkoholeinfluss – auch die Nutzung der falschen Straßenseite findet sich häufig in den Protokollen der Polizei.
Was viele nicht wissen: Sowohl bei E-Scootern als auch beim Auto gilt eine 0,5-Promille-Grenze – in der Probezeit (sofern ein Auto-Führerschein vorhanden ist) und unter 21 Jahren sind kompromisslose 0,0 Promille einzuhalten.
Quelle: https://www.pfefferminzia.de/aktuelle-statistik-pedelec-unfaelle-enden-haeufiger-toedlich-als-bei-raedern-ohne-hilfsmotor