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    Run-off: Lebensversicherer wollen Kunden loswerden

    Der Ruf der klassischen Kapitallebensversicherung ist schlecht – mangelnde Rendite, hohe Kosten und Unflexibilität werfen Kritiker dem Produkt vor. Trotzdem lief der Verkauf derartiger Policen nahezu unverändert weiter, bis es die Branche selbst geschafft hat, dem Ansehen ihres einstmaligen Kassenschlagers zu schädigen. Dazu eine Schlagzeile im Herbst in der Bildzeitung: „Muss ich jetzt um mein Geld zittern?“ Aber wie kam es dazu? Die Generali Deutschland, eine der großen Lebensversicherer kündigte Ende September an, dass sie ihre Kapitallebensversicherungen auf eine externe Gesellschaft übertragen wolle. Bereits kurz vorher vermeldete die Ergo, ein weiteres Schwergewicht dieser Branche, sie suche einen Käufer für ihre Policen. Auch die Axa ließ verlauten, dass sie den im Fachjargon Run-off genannten Schritt ins Auge gefasst hat. Seither berichten sogar Medien, deren Fokus sich im Regelfall auf Geschehnisse in Adelshäusern oder Verfehlungen von Bundesligaspielern richtet, über diese Thematik und tragen damit zur allgemeinen Verunsicherung bei.

    Definition Run-off

    Eine offizielle Definition für den sogenannten Run-off gibt es nicht. In der Branche versteht man darunter die Abwicklung eines Teil- oder des Gesamtbestandes einer Versicherungsgesellschaft. Dieser Vorgang kann sowohl intern, als auch dur

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    Lebensversicherung – Sicherheitspuffer schmelzen

    Als große Verlierer der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen unter anderem die Lebensversicherer hervor. Das Erbringen der Garantiezinsen von bis zu vier Prozent für Altverträge stellt sie vor immer größere Aufgaben. Die in Köln ansässige Ratingagentur Assekurata hat die Geschäftszahlen der Versicherer geprüft und kommt in ihrem „EKG-Check 2017“ zum Ergebnis, dass sich die Gesellschaften massiv strecken müssen, um positive Zahlen zu realisieren. Neben den rückläufigen Erträgen sind dafür auch die staatlichen Vorgaben zur Bildung der Zinszusatzreserve (ZZR) verantwortlich.

    Verzinsung sinkt

    Laut Assekurata verdeutlicht sich dies in der sogenannten Break-Even-Nettoverzinsung. Denn wie jede Gesellschaft, die mit Geldern arbeitet, sind auch Lebensversicherungsgesellschaften vom Ergebnis ihrer Kapitalanlagen abhängig. Dabei gilt, je höher die besagte Kennzahl ist, desto mehr Rendite muss der jeweilige Versicherer erwirtschaften, um rote Zahlen beim Rohertrag zu vermeiden. Im Vorjahr konnte eine Nettoverzinsung von 3,15 Prozent verwirklicht werden. „Dies bedeutet, dass eine Nettoverzinsung unter 3,15 Prozent rechnerisch zu einem negativen Branchen-Rohüberschuss geführt hätte“, erklärt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der Assekurata. So reduzierte sich die Break-Eve

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    Lebensversicherer zocken bei Policen-Darlehen ab

    Mehr als 80 Millionen Kapitallebens- und private Rentenversicherungen gibt es hierzulande. Gerät der Kunde in einen finanziellen Engpass, besteht die Möglichkeit sein angespartes Guthaben zu beleihen. Er erhält somit ein Darlehen über seine entrichteten Beiträge abzüglich der Vertragskosten. Im Gegensatz zu einem Bankkredit sind die Formalitäten hier eher gering – so muss weder der Zweck angegeben werden, noch sind Einkommens- bzw. Bonitätsnachweise notwendig. Die Höchstsumme ergibt sich aus dem Rückkaufswert, also dem Wert, der bei einer Kündigung zum aktuellen Zeitpunkt ausbezahlt werden würde. Der Versicherungsschutz bleibt dabei unverändert bestehen.

    Auszahlungssummen sinken rapide

    Aufgrund der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) werden die Renditen der Lebensversicherer immer geringer. Nimmt nun der Kunde ein Policen-Darlehen in Anspruch, muss er, genau wie bei einer Bank, Zinsen zahlen. Bei einigen Gesellschaften scheint dabei die Zeit stehen geblieben zu sein, denn sie berechnen Kreditzinsen wie vor 10 bis 15 Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der renommierten FMH-Finanzberatung im Auftrag des Finanzportals lv-kredit.de. Im Zuge dieser Studie wurde ein Großteil der deutschen Lebensversicherungsgesellschaften angeschrieben. Aber nur rund 40 davon erteilten eine Auskunft – zu

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    Streitatlas 2017 – Jeder vierte Bundesbürger im Rechtsstreit

    Rechtsstreitigkeiten in Deutschland sind auf dem Vormarsch. So stieg das Streitaufkommen im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 auf 25,1 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der Streitatlas 2017 des Rechtsschutzversicherers Advocard, Tochter der Generali Gruppe. Diese großangelegte Studie wird seit 2013 durchgeführt und der Versicherer wertete für die aktuelle Publikation 1,7 Millionen Streitfälle aus.

    In Berlin streitet man am häufigsten

    Bei genauerer Betrachtung treten regionale Unterschiede auf. Während in der Landeshauptstadt mit 31,2 Streitfälle je 100 Einwohner (2014: 29,3) die meisten Menschen aneinander geraten, sieht es im Süden der Republik entspannter aus – beispielsweise gibt es in Bayern nur 21,8 Fälle.

    Top-Streitgrund: Privatleben

    Interessantes brachte die Analyse über die Gründe ans Tageslicht. Den Spitzenplatz erzielt der Bereich Privatleben mit 40,1 Prozent aller Streitfälle, gefolgt vom Straßenverkehr mit 27,9 Prozent. Streitigkeiten rund ums Auto erlangten laut Studie mit 3,2 Prozentpunkten den höchsten Zuwachs. Auf Platz drei landete das Arbeitsumfeld (13,4 %), vor Ärgernissen im Wohnbereich (11,2 %) und Streitigkeiten mit Behörden (7,5 %).

    Männer verursachen mehr Streitfälle

    Aus der Recherche geht weiter hervor, dass Männer häufiger in Streitigkeiten mit juristisc

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