Rekordverlust für deutsche Sparer
(8772 x gelesen)Rekordverlust für deutsche Sparer
Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) Guthabenzinsen faktisch abgeschafft hat, erhöhten sich die Einlagen in den vergangenen drei Jahren auf Tages- und Festgeldkonten, sowie Sparbüchern. Nach Abzug der offiziellen Inflationsrate, welche die wirkliche Preissteigerung nur unzureichend darstellt - mehr dazu in folgenden Blogartikel -, verliert der Sparer an Kapital.
Negativer Realzins
Rechenbeispiel: Im Oktober betrug die Inflationsrate 2,5 Prozent und die Rendite einer 10-jährigen Bundesanleihe lag bei 0,4 Prozent. Damit ergibt sich für den Sparer ein negativer Realzins von 2,1 Prozent, d.h. nach einem Jahr bleiben von € 100 lediglich € 97,90 übrig. Zum Vergleich: Im Jahr der Euro-Bargeldeinführung 2002 rentierte die Bundesanleihe mit 4,8 Prozent und die Inflationsrate bewegte sich bei 1,4 Prozent. Unterm Strich wurde eine reale Verzinsung von 3,4 Prozent erzielt.
Anlageverhalten kaum geändert
Trotz des tatsächlichen Vermögensverlustes hat sich das Anlageverhalten der Deutschen kaum geändert. Mehr als ein Drittel des Geldvermögens der privaten Haushalte liegt auf Girokonten, Sparbüchern, sowie Termin- oder Festgeldkonten. Die Bereitschaft zum Sparen ist da. Das zeigt die Sparquote, die laut Wikipedia „als der Anteil des Sparbetrages am verfügbaren Einkommen definiert ist“. Diese lag hierzulande im Jahr
Sparen tut weh
(9492 x gelesen)Sparen tut weh
Der deutsche Staatsbürger liebt nach wie vor sein Sparbuch und hält eisern daran fest. Laut Angaben der Deutschen Bundesbank stieg das Geldvermögen hierzulande auf Bankkonten und in bar auf € 2,3 Billionen. Dass jedoch die Europäische Zentralbank (EZB) Guthabenzinsen faktisch abgeschafft hat, scheint dem Sparer nicht zu stören. Oft heißt es „das Geld auf dem Sparbuch sei zumindest sicher“.
Unwissenheit weit verbreitet
Aber warum verschließen Anleger ihre Augen vor dem realen Wertverlust? Ein Grund dafür ist, viele Deutsche wissen nicht welche alternativen Geldanlagen zur Verfügung stehen und fürchten sich davor Fehler zu begehen. Folglich entscheiden sie sich für den Weg, der ihnen von Kindesbeinen an gelehrt wurde, nämlich ihr Erspartes auf Festgeldkonten oder Sparbüchern anzulegen.
Aus € 1.000 werden € 982.
Im vergangenen Jahr zog die offizielle Inflationsrate deutlich an und lag nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes bei 1,8 Prozent – der höchste Wert seit fünf Jahren. Da es, wie Eingangs erwähnt, auf dem klassischen Sparbuch praktisch keine Zinsen mehr gibt, entsteht hier ein einfaches Rechenexempel: 0 % Zins bei 1,8 % Inflation ergibt bei einer Geldanlage von € 1.000 nach einem Jahr noch einen Wert in Höhe von € 982. Erschwerend kommt hinzu, dass die Preise für Vermögenswerte (beispielsweise Immobilien) in d
Wann kommt der nächste Aktiencrash?
(10647 x gelesen)Wann kommt der nächste Aktiencrash?
Seit Jahren erklimmen die Weltbörsen immer neue Höchststände, beispielsweise hat der deutsche Leitindex DAX am 12. Oktober erstmalig die Marke von 13.000 Punkten übersprungen. Eine Euphorie unter den Marktteilnehmern lässt sich jedoch nicht erkennen. Für die langfristige Betrachtung der Aktienmärkte gilt eine neutrale Marktstimmung als zuverlässiger Indikator für weiteres Wachstum.
Chancen auf steigende Aktienkurse
Die Chancen stehen also gut, dass die Aktienkurse auch weiterhin ansteigen, da die Fundamentaldaten ebenfalls passen. Irgendwann wird auch die seit neun Jahren dauernde Aktienhaussee enden, aber keiner kann voraussagen, wann das geschehen und wodurch die Korrektur ausgelöst wird. Dabei ist letzterer Punkt von außerordentlichem Interesse. Ein Autor des US-Finanzblogs ffwiley.com ist dieser Sache auf den Grund gegangen und kam zu einem sehr interessanten Ergebnis.
13 Baissen in den letzten 90 Jahren
In den letzten 90 Jahren gab es in den USA 13 Baissen. Diese sind definiert als Rückschläge von über 20 Prozent des Robert Shillers monatlichem Standard & Poor`s 500-Kurs (S&P-500). Es handelt sich dabei um einen Aktienindex, der die Aktien der 500 nach Marktkapitalisierung größten börsennotierten US-amerikanischen Unternehmen umfasst und gehört zu den meistbeachteten Aktienindizes weltweit. Da in den
Strukturumbruch am Zinsmarkt notwendig
(11506 x gelesen)Strukturumbruch am Zinsmarkt notwendig
Deutschland zählt zu den wohlhabenden Ländern auf der Welt. Die allgemeine Verwaltung funktioniert im Großen und Ganzen, die politische Situation ist seit vielen Jahren stabil und das Rechensystem etabliert. International genießt unsere Wirtschaft hohes Ansehen, allen voran der Mittelstand.
Vermögensverwaltung unterdurchschnittlich
Weit weniger erfreulich ist es um die Vermögensbildung bestellt. Untersuchungen der Deutschen Bundesbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) belegen hierzulande bestenfalls durchschnittliche Haushaltsvermögen im Vergleich zu anderen Ländern Europas. Und das, obwohl Deutschland traditionell mit einer hohen Sparquote aufwarten kann. Ergebnisse belegen hierzu, dass schlicht und einfach falsch gespart wird. Deshalb sind Reformen auf dem Gebiet der Vermögensbildung dringend notwendig. Da nun die EZB die Guthabenzinsen faktisch abgeschafft hat, befindet sich Deutschland in einer Altersvorsorgekrise. Öffentliche Diskussionen darüber finden allerdings kaum statt; in meinen Augen eine Bestätigung, dass alle Parteien hier gleichermaßen versagt haben.
Traditionelles Sparverhalten ist überholt
Seit der Subprimekrise im Jahr 2007, die als rein amerikanische Kredit- und Immobilienkrise rasch auf viele andere Länder überschwappte, hat sich das System der Geldanlagen grundlegend veränder