Anstieg der Unternehmensinsolvenzen
11.900 Unternehmensinsolvenzen wurden registriert. Das entspricht einen Anstieg von 9,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2024 gab es 10.880 Fälle, der enorme Zuwachs damals entsprach 28,5 %. Für Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Creditreform Wirtschaftsforschung, ist das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht: "Unternehmen kämpfen mit schwacher Nachfrage, steigenden Kosten und anhaltender Unsicherheit. Besonders die finanziellen Reserven schwinden, Kredite werden teils nicht mehr verlängert und immer mehr Betriebe geraten in ernsthafte Schwierigkeiten."
Verbraucherinsolvenzen ebenfalls gestiegen
Auch die Verbraucherinsolvenzen stiegen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres an. Es wurden rund 37.700 Fälle gemeldet, ein Plus von 6,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (35.380).
Gläubigern drohen Milliardenschäden
Laut Creditreform sind die wirtschaftlichen Folgen gravierend. So beliefen sich die geschätzten Forderungsausfälle aus den Unternehmensinsolvenzen in den ersten sechs Monaten 2025 auf rund € 33,4 Mrd. Je Insolvenzfall liegt die durchschnittliche Schadenssumme somit bei etwa € 2,8 Millionen, ein deutlicher Anstieg zu den Vorjahren.
Zahl der betroffenen Beschäftigten ging nach oben
Auch die Zahl der betroffenen Beschäftigten ging mit 141.000 deutlich nach oben, was eine Zunahme von 6 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum (133.000) bedeutet. Vor allem Großinsolvenzen treiben die Anzahl in die Höhe. Die Insolvenzen der Haushaltswarenkette KODi und des Pflegeheimbetreibers Argentum betrafen jeweils gut 2.000 Arbeitnehmer.
Überdurchschnittlich häufig Mittelständler
Die Insolvenzstudie der Wirtschaftsauskunft belegt, dass sich der Anstieg der Fälle vor allem auf mittelständische Unternehmen von 51 bis 250 Beschäftigte bezieht. Die Zahl der Insolvenzen in diesem Segment wuchs mit 16,7 % überdurchschnittlich stark im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Auch bei größeren Firmen mit Umsätzen ab € 5,0 Mio. nehmen Insolvenzen zu und liegen mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie vor der Corona-Krise.
Dienstleistungssektor fast 59 % aller Insolvenzen
Den größten Anteil an Unternehmerinsolvenzen macht der Dienstleistungssektor mit fast 7.000 Fällen aus, dies entspricht knapp 59 %.
Junge Unternehmen weniger betroffen
Der Anteil junger Unternehmen (bis zu vier Jahre alt) ist weiter abgeflacht und liegt mit 21,3 % auf dem niedrigsten Stand seit 2021. Ursächlich dafür ist vor allem die rückläufige Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland. Am häufigsten betroffen von Insolvenzen sind weiterhin etablierte Unternehmen mit über zehn Jahren Betriebsbestand, deren Quote liegt bei nahezu
42 %.
Negativer Trend verursacht durch die Politik
Einen großen Anteil an diesem negativen Trend hat die Politik zu verantworten. Was geschah in den vergangenen Jahrzehnten? Eine ausufernde Bürokratie, die dafür sorgt dass Millionen Arbeitsstunden für Dinge eingesetzt werden, deren Sinn trefflich zu hinterfragen ist. Es ist keine Energiesicherheit gegeben und die Energiekosten liegen weltweit am höchsten. Auch Steuern und Abgaben sind im internationalen Vergleich frappierend hoch. Ein weiterer Punkt ist der akute Fachkräftemangel, trotz Millionen zugezogener Migranten seit 2015. Die jetzt regierenden Parteien sind weder Willens noch in der Lage den Karren aus dem Dreck zu ziehen.