Einen Ausverkauf bei Aktien gibt es nicht – auch nicht im Krieg

Der nachfolgenden Artikel wurde von der Investmentabteilung des Maklerpools Invers aus Leipzig veröffentlicht. Ich bedanke mich den Beitrag inhaltlich verwenden zu dürfen.

In den vergangenen zwei Jahren sind deutsche Sparer vermehrt über ihren Schatten gesprungen. Ob der Auslöser Negativzinsen in Form von Verwahrentgelt, die Corona-Krise oder die gestiegene Inflation war, es hat vielfach ein Umdenken stattgefunden. Die Anlage in Aktien und Fonds ist beliebter geworden.

Nur ein Strohfeuer?

Nun hat der Angriff Russlands auf die Ukraine hohe Schwankungen an den Börsen ausgelöst. Da liegt die Befürchtung nahe, dass die neu entdeckte Liebe zu Aktien und Fonds, sich nur als kurzes Strohfeuer erweist. Sparer könnten sich in ihrem Vorurteil bestätigt sehen, dass diese Anlage zu risikoreich sei. Das ist deutlich zu kurz gedacht!

Fundamentaldaten ausschlaggebend

Auch wenn es – wie aktuell – immer wieder Phasen gibt, in denen an der Börse nicht differenziert wird und die Kurse in Richtung Süden drehen, langfristig sind die Fundamentaldaten jedes einzelnen Unternehmens entscheidend. Ob diese über ein robustes und innovatives Geschäftsmodell verfügen und so in der Lage sind, auch in unterschiedlichen Marktphasen Umsatz und Gewinn zu steigern. Und dann werden die Kurse solcher Unternehmen in Folge auch wieder steigen.

Schutz vor Inflation

Vor dem Hintergrund einer deutlich anziehenden Inflationsrate sollten Anleger vermehrt Investments in Aktien und Fonds tätigen. Denn auf mittel- und langfristige Sicht sind Beteiligungen an qualitativ hochwertigen Unternehmen, wie sie durch Aktien verbrieft werden, der bei weitem beste Schutz vor Inflation.

Charlie Munger, erfolgreicher Investor und neben Warren Buffet im Vorstand von Berkshire Hathaway, brachte das Verhältnis zwischen Aktien und Inflation mit folgenden Worten auf den Punkt: „Ich erinnere mich an den Hamburger für fünf Cents und den Mindestlohn von 40 Cents pro Stunde. Ich habe also in meinem Leben eine enorme Inflation erlebt. Hat sie das Investitionsklima ruiniert? Ich glaube nicht."

Temporäre Rückschläge tolerieren

Wenn es überhaupt einen Haken für die Anlage in Aktien und Fonds gibt, dann liegt dieser wohl in den temporären Rückschlägen, die Anleger am Aktienmarkt tolerieren müssen – zumindest auf den ersten Blick. In harten Zeiten können diese Rückschläge 30, 40, 50 Prozent oder mehr betragen, während die Inflation auf 5 Prozent oder höher klettert. Viele Anleger sind dann überzeugt, dass die Zukunft dunkelgrau bis schwarz aussieht, da nun auch noch Kriegssorgen hinzugekommen sind. In solchen Phasen ist es verständlich, wenn insbesondere Neuanleger die Zuversicht und das langfristige Ziel aus den Augen verlieren.

„Wenn es Gold regnet, stell den Eimer raus“

Wenn Märkte nicht differenzieren und alles sinkt, dann auch die Kurse von wertvollen Unternehmen, die somit deutlich günstiger geworden sind. Bei diesen Unternehmen gehen aktive Fondsmanager dann auf Einkaufstour. „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Die Botschaft, die Warren Buffett damit geäußert hat, ist einfach zu verstehen, aber für viele Anleger selbst, ist sie schwer umzusetzen. Wenn im Markt Angst vorherrscht und die Aktienpreise irrational stark gefallen sind, dann ist es Zeit für Investoren zuzuschlagen – und eben nicht zu verkaufen. Wenn der Crash passiert ist, dann kann man Qualitätsaktien zu Schnäppchenpreisen einsammeln und den Grundstein für gute Renditen in der Zukunft legen. Ein weiteres Zitat von Warren Buffett besagt: „Gelegenheiten kommen selten vor. Wenn es Gold regnet, stell' den Eimer raus, nicht den Fingerhut.“ Genau das übernehmen aktive Fondsmanager für ihre Anleger.

Besonnen reagieren

Anleger müssen also vor allem in Krisenphasen besonnen reagieren. Mit übereilten Panikverkäufen schaden sie sich vor allem selbst. Insbesondere, wenn Anleger in Aktien über aktiv gemanagte Aktienfonds investieren, vergeben sie sich selbst die Chance, deren Können zu nutzen, da sie Krisen aktiv nutzen, um wertvolle Unternehmen zu günstigeren Kursen zu erwerben.

Die nachfolgenden Gedanken über das Equilibrium Accounting sollen Ihnen ebenfalls helfen, in Krisenphasen gelassener zu agieren: 2021 war ein weiteres sehr gutes Jahr an der Börse, zumindest für die meisten Bereiche. Das unterstützte den Trend zur neu entdeckten Aktienliebe in Deutschland. Wenn es auch in den letzten Jahren immer einmal heftiger geschwankt hat, so sind die Börsen doch nach kurzer Zeit wieder gestiegen. Wenn es an den Aktienmärkten dann so lange auf so breiter Front nach oben geht, vergisst so mancher Anleger, wie es sich anfühlt, wenn die Märkte heftig und über lange Zeit anhaltend nach „Süden driften“. Die dann entstehende unangenehme Gefühlslage resultiert natürlich primär aus den roten Zahlen im
eigenen Depotauszug.

Zweiter Teil folgt...

 

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