Filialsterben der Banken
Einer Studie der DZ Bank zur Folge, wird sich die Zahl der Bankfilialen in Deutschland bis zum Jahr 2030 um fast die Hälfte verringern. Bis zu diesem Zeitpunkt werde es weniger als 20.000 Filialen geben. Bereits zwischen 2010 und 2013 ging die Anzahl um mehr als 5 Prozent auf rund 36.000 zurück. Aktuell haben die großen privaten Kreditinstitute Deutsche Bank und Hypo Vereinsbank Filialschließungen angekündigt. Weiter betroffen sind von dieser Entwicklung Genossenschaftsbanken und sogar die öffentlich-rechtlichen Sparkassen. Bemerkenswert ist dies bei letzteren, da die Definition lt. Wikipedia lautet: „Eine Sparkasse ist ein Kreditinstitut mit der Aufgabe, der Bevölkerung Möglichkeiten zur sicheren und verzinslichen Geldanlage zu bieten und die örtlichen Kreditbedürfnisse zu befriedigen. Die Erzielung von Gewinnen ist hierbei nicht der Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.“
Wachsender Kostendruck und mehr Internetgeschäft
Einer der Hauptgründe für die reduzierte Anzahl der Geschäftsstellen ist der Rückgang der Margen im klassischen Zinsgeschäft. Auf den Punkt gebracht - der Kunde gibt seiner Bank Geld und erwartet dafür Zinsen. Das Kreditinstitut verleiht dieses für einen höheren Zinssatz an einen anderen Interessenten weiter. Durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) und Konkurrenzkampf wird in diesem Bereich immer weniger verdient. Außerdem werden in der internetaffinen Gesellschaft angebotene Dienstleistungen weniger in Anspruch genommen, da viele „Bankgeschäfte“ vom Kunden direkt, beispielsweise durch Onlinebanking, abgewickelt werden. Die Schließung wenig profitabler Geschäftsstellen ist die logische Konsequenz dieser Entwicklung. Negativ wirkt sich dies für die ältere Generation aus, die es gewohnt war, alle Geldschäfte direkt im Kreditinstitut zu tätigen. Leider gibt es eben bei jeder Entwicklung Verlierer.