Kapitallebensversicherungen haben für die Altervorsorge ausgedient
Jährlich erhalten Millionen Versicherungskunden die sogenannte Standmitteilung zu ihrer Kapitallebens- und Rentenversicherung. Leider sind die darin enthaltenen gesetzlich vorgeschriebenen Informationen häufig für den Laien nur schwer verständlich – wie in folgendem Blogartikel beschrieben. Aber darum soll es an dieser Stelle nicht gehen. Einer der großen Verlierer der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Lebensversicherungsgesellschaften und somit sinkt Jahr für Jahr die Überschussbeteiligung und die prognostizierte Ablaufleistung.
Krankenkasse hält zusätzlich die Hand aufgeführt
Und damit nicht genug an schlechten Nachrichten, denn zum Auszahlungszeitpunkt halten sowohl die gesetzliche Pflegeversicherung als auch die Krankenkasse die Hand auf. Sie verlangen rund 18 Prozent über zwölf Jahre in Monatsraten vom Kapital, sofern es sich um eine betriebliche Altersversorgung handelt, bei welcher der Arbeitgeber die Eigenschaft des Versicherungsnehmers innehat. Viele Bürger fühlen sich deshalb hintergangen und sind verärgert, denn von den einstigen blumigen Versprechen der Anbieter ist wenig übriggeblieben. Größtenteils wurden die Verträge für die Altersvorsorge abgeschlossen, aber sie zerrinnt ihnen buchstäblich zwischen den Fingern. Und das in Zeiten, in denen die gesetzliche Rentenversicherung – für die meisten Bürger der größte Pfeiler der Altersvorsorge - im Sinkflug begriffen ist.
Ex-Versicherungsmanager warnt
Zu diesem Thema veröffentlichte der ehemalige Versicherungsmanager Sven Enger ein Buch mit dem Titel „Alt, arm und abgezockt“. Er geht mit der Branche scharf ins Gericht und warnt vor dem Crash der privaten Altersvorsorge. Den Kunden rät er: „Raus aus den Policen“. Ein Neuabschluss lohnt sich angesichts eines Garantiezinses von 0,9 Prozent nicht. Des weiteren weist Enger darauf hin, dass durch eine Gesetzesänderung die Gesellschaften Reserven aus festverzinslichen Anleihen nicht mehr berücksichtigen müssen. Dies ist ein weiterer Nachteil für den Kunden.
Garantiezins wird falsch verstanden
Für Eger stellt der sogenannte Garantiezins eine Mogelpackung dar, da er „nicht etwa, wie die meisten Versicherungsnehmer annehmen, auf ihre Einzahlungen berechnet wird, sondern darauf, was von ihren Prämien abzüglich der Kosten (Abschlussprovision, Vertriebsaufwand, Verwaltung, Todesfallschutz) übrigbleibt“. Er prangert die Intransparenz der Verträge an, denn nirgends wird die Höhe der Berechnungsgrundlage aufgeführt. Nach seiner Schätzung liegt der Anteil, auf den die tatsächlichen Garantiezinsen berechnet werden, bei 70 Prozent des Beitrages. Die Finanzaufsicht kann in Krisenzeiten diesen Zins reduzieren oder gar ganz aussetzen, auch das dürfte nur den wenigsten Versicherungskunden bekannt sein.
Kapitallebensversicherung nicht für Altersvorsorge tauglich
Die Kapitallebensversicherung ist ein Überbleibsel aus Zeiten, in denen es noch Guthabenzinsen im hohen einstelligen Prozentbereich gab. Produktbedingte Nachteile, wie etwa Unflexibilität, Intransparenz und hohe Kosten konnten durch eine Geldmehrung ohne Berücksichtigung der Inflation in den Augen der Kunden wettgemacht werden – aber diese Zeiten sind unweigerlich vorbei. Heute gibt es keine Zinsen mehr und es wird auch morgen keine in nennenswerter Höhe geben können, denn viele Industriestaaten sind hoffnungslos überschuldet und können sich schlichtweg Zinszahlungen nicht leisten. Die EZB kauft diesen Ländern mit ihrer Politik Zeit. Der betroffene Bürger kann daher entweder den Kopf in den Sand stecken und auf bessere Zeiten warten. Die grausame Realität ist, logisch und emotionslos betrachtet, dass diese nicht kommen können. Oder er stellt seine private Altersvorsorge neu auf - wie?
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