Unter welchen Voraussetzungen sind Immobilien zur Altersvorsorge tauglich?
In Deutschland basiert die Altersvorsorge der gesetzlichen Rentenversicherung auf einem sogenannten Umlagesystem. Dabei zahlt die arbeitende Bevölkerung einen Teil ihres Einkommens an die jetzigen Rentner mit der Gewissheit, dass die nachfolgende Generation ebenfalls ihren Beitrag leistet, wenn sie selbst aus dem Arbeitsleben ausgeschieden sind. Dieses Verfahren krankt jedoch zunehmend an der demografischen Entwicklung.
Zahl der Erwerbstätigen sinkt rapide
Vor zirka 25 Jahren kamen noch mehr als vier Erwerbstätige für eine Person im Rentenalter auf. Aktuell finanzieren knapp drei Arbeitnehmer einen Ruheständler. Nach Prognosen der Vereinigten Nationen sinkt bei konstantem Renteneintrittsalter in 25 Jahren diese Zahl auf 1,6 Berufstätige. Das immer schlechter werdende Verhältnis zwischen Einzahlern und Zahlungsempfängern sorgt für einen unpopulären Bedarf an Reformen. In einfachen Worten ausgedrückt: Um das aktuelle Rentenniveau halten zu können, müssten sich rein rechnerisch die Beiträge nahezu verdoppeln oder die Rentenleistung halbiert werden.
Private Altersvorsorge ist wichtig
Um nach dem Erwerbsleben über genügend finanzielle Mittel verfügen zu können, führt aufgrund der Demografie kein Weg an einer privaten Altersvorsorge vorbei. Viele Bürger sind jedoch mit dieser Situation überfordert und stellen sich daher die Frage nach der geeigneten Anlageform. Häufig kommt dabei die Immobilie ins Spiel. Diese Haltung zeigt sich auch in der Aufteilung des Vermögens der deutschen Privathaushalte. Vom angehäuften Vermögen der vergangenen Jahre in Höhe von € 13 Billionen, steckt rund die Hälfte in Häusern und Wohnungen.
Sind Immobilien eine sinnvolle Anlageform?
Sind Immobilien eine sinnvolle Anlageform? Nicht unter allen Umständen sagt Andreas Görler, Vermögensmanager bei Wellinvest Pruschke & Kaim: „Grundsätzlich rate ich Privatanlegern davon ab, eine einzelne Wohnung als Renditeobjekt zur Fremdnutzung zu erwerben.“ Weiter führt er aus: „Meist muss man dafür fast das gesamte Vermögen und zusätzlich ein Darlehen einsetzen.“
Immobilien besitzen unbestrittene Vorteile...
Mit einer selbstgenutzten Immobilie ist man sicher vor Mieterhöhungen und der Kündigung durch den Eigentümer. Um eine Überschuldung zu vermeiden mahnt Görler: „Trotz der niedrigen Zinsen sollten aber mindestens 30 bis 40 Prozent Eigenkapital zur Verfügung stehen.“ Außerdem sollte der Käufer auf Qualität achten: „ Ich rate dazu, den Fokus auf moderne Ausstattung, barrierefreies Wohnen und mechanische Sicherheit zu legen. Dafür muss man zwar auf Wohnfläche verzichten, spart sich aber teure Umbaumaßnahmen im Alter.“
…aber auch Risiken
Obwohl zur Altersvorsorge vorgesehen, kann sich eine Immobilie auch nachteilig auswirken. Denn zu große Wohnungen und Häuser, die lediglich von einer oder maximal zwei Personen genutzt werden, können sich zur Kostenfalle entwickeln, beispielsweise durch umfangreiche Renovierungen und letztlich zur Altersarmut führen. „Oft ist dann der Umzug in eine kleinere Immobilie notwendig“, erklärt Andreas Görler.
Sorgfältige Auswahl wichtig
Um im Alter vor bösen Überraschungen gefeit zu sein, ist vorab eine sorgfältige Planung hinsichtlich Größe, Lage und Infrastruktur dringend anzuraten. Auf eine moderne vorausschauende Bauart ist beim Neubau zu achten, dafür sollte man auf ein paar Quadratmeter Wohnfläche verzichten. Liegt das Augenmerk auf einem fremd genutzten Objekt, sind Mietrendite und eine spätere Veräußerbarkeit wichtige Kriterien.
Warum keine Aktienfonds?
Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile lässt sich erkennen, dass für die meisten Bürger Aktienfonds die bessere Wahl im Hinblick auf Rendite, Verfügbarkeit und Flexibilität sind.
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