Der Irrglaube vom billigen Ökostrom - was Investoren wissen müssen Teil III
(881 x gelesen) im Arbeit als MaklerDer Irrglaube vom billigen Ökostrom - was Investoren wissen müssen Teil III
Haben Sie Teil I und Teil II gelesen?
Die Schlussfolgerungen für Investoren
Wenn Strom aus Wind und Sonne wirklich so viel günstiger wäre, hätten sich diese Technologien in einer Marktwirtschaft schon lange durchgesetzt. Man beachte nur, wie schnell sich bahnbrechende Technologien wie etwa Glasfaserkabel oder das Smartphone verbreitet haben. Der Kapitalmarkt finanziert lukrative Zukunftstechnologien sehr bereitwillig. Doch trotz vielen Subventionen kommt der Ausbau von Wind- und Solarstrom schleppend voran und verursacht ständig höhere Kosten für Verbraucher und Steuerzahler. Für Investoren ergeben sich damit drei mögliche Hypothesen zur Geldanlage:
Hypothese 1: Abbruch. Die propagierte grüne Energiewende zu Wind und Sonne wird katastrophal scheitern und wegen der Kostenexplosion abgebrochen oder auf die ganz lange Bank geschoben. In einem solchen Szenario wären heute die Aktien herkömmlicher fossiler Energieträger wie Öl, Gas und Kohle viel zu billig. Oft werden diese vom Markt bewertet, als würden die Firmen in fünf oder zehn Jahren völlig überflüssig werden.
Hypothese 2: Koste es, was es wolle. Die grüne Energiewende wird durchgezogen, trotz der immensen Kosten und des vielfach höheren Rohstoffbedarfs. Es wird quasi der „Krieg fürs Klima“ ausgerufen und alles mit der Notenpresse finanziert. Deutlich mehr Inflation und massiv steigende Preise für Strom und Rohstoffe wären die Folge. Minenfirmen von Batteriemetallen wie Lithium, Kupfer oder Nickel wären die offensichtlichen Profiteure. Ihre tendenziell höheren Bewertungen gehen in die Richtung, dass der Markt dieses Szenario für am wahrscheinlichsten hält. Doch als Investment interessanter wären Aktien von anderen Rohstoffsektoren wie Stahl, Mangan oder allenfalls Platin für die Elektrolyse von Wasserstoff, die viel unbeliebter und günstiger bewertet sind.
Hypothese 3: Grüne Technologien. Man setzt direkt auf die Aktien der „Zukunftstechnologien“, welche die fossilen Energieträger ablösen sollen. Wasserstoff, Windräder, Solarpanels, Batterien, usw. Dieser Ansatz besitzt allerdings drei Probleme. Die Energiewende muss durchgezogen werden, ohne dass den Staaten das Geld und den Wählern die Lust ausgeht. Zudem muss der Anleger muss aus den Tausenden von Start-ups in diesem Feld die Gewinner von morgen auswählen, da die allermeisten wie immer kläglich scheitern werden. Man setzt auf Firmen, die auf Jahre oder Jahrzehnte von Subventionen abhängig sind, da sich ihre Produkte am Markt nicht rechnen. Wie gefährlich es sein kann, auf unökonomische Subventionsindustrien zu setzen, zeigen die wiederkehrenden Probleme und Konkurse der Hersteller von Wind- und Solaranlagen. Wieso sollte es mit Batterie- oder Wasserstoff-Titeln besser laufen?
Wahrscheinlichste Hypothese Abbruch
Hypothese drei widerspricht völlig unserem auf freie Cashflows ausgerichteten Anlagestil. Bei den meisten Titeln handelt es sich um reine Tagträume und Ausflüge ins Märchenreich. Wir versuchen, die Realität unideologisch so zu sehen, wie sie ist. Die wahrscheinlichste Hypothese ist deshalb in unseren Augen Variante eins: Der Abbruch. Mit zahlreichen Minenaktien in den Fonds wären wir jedoch auch bei Variante zwei mit dabei.